Tanzkurs mit Folgen (German Edition) by Marina Adair

Autor:Marina Adair [Adair, Marina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-10T00:00:00+00:00

»Stepptanz- und Ballettschule«, seufzte Sara in das Telefon, presste mit zittriger Hand gegen ihre Lippen und sah Trey hinterher, wie er in Richtung Toiletten lief. Heather hatte recht: Der Mann wusste seine Hose auszufüllen.

Unter dem schicken Anzug und der seidenen Krawatte war Trey ein Abenteuer, das erlebt werden musste. Ein Abenteuer, in das sie sich stürzen wollte, dachte sie, während sie würdigend beobachtete, wie seine Hose seinen knackigen Po umspielte. Sie hatte sich stark zusammenreißen müssen, nicht zu schnurren oder sich an ihm zu reiben, als er mit dem Baby in der Hand hereingekommen war und aussah, als hätte er die Auszeichnung ›Onkel des Jahres‹ erhalten.

»Hey, Sara«, sagte Roman am anderen Ende der Leitung und beendete ihre Gedanken. Der ungewöhnliche Tonfall in seiner Stimme versetzte sie sofort in erhöhte Alarmbereitschaft als Mutter. »Ich rufe an, da wir einen kleinen Zwischenfall bei den Superzwergen hatten und du Cooper abholen musst.«

Zwischenfall?

»Was ist passiert?« Sie griff bereits nach ihrer Handtasche. »Geht es ihm gut?«

»Ihm gehts gut«, sagte Roman mit seiner festen und beruhigenden Stimme. Der Mann war wie ein Fels.

»Bist du sicher?« Saras Stimme war gefasst und sie zwang sich, die Tränen zurückzuhalten. »Wenn alles in Ordnung wäre, würdest du mich nicht anrufen.« Zu weinen würde nichts bringen, aber Cooper war so klein für sein Alter und so sensibel. Dazuzugehören war eine echte Herausforderung für ihn gewesen, und manchmal schien es, dass, egal was er tat, oder wie sehr er sich auch bemühte, ein paar der älteren Jungs Spaß daran hatten, es ihm schwer zu machen. Jungs wie Hunter. Sara versuchte, ihn nicht zu bemuttern, sich zurückzuhalten und ihm genug Raum zu lassen, um seine Angelegenheiten selbst zu klären. Aber vielleicht hätte sie früher eingreifen sollen.

»Ich weiß, was du denkst, aber ihm gehts gut«, sagte Roman, und alles, woran sie denken konnte, war, was Garrett mit diesen Jungs angestellt hätte. Er hätte ihnen ordentlich Angst eingejagt. »Er hatte nur eine kleine Rauferei mit einem der Jungs.«

Sara erstarrte. »Eine Rauferei?«

Das Wort allein klang schon brutal. Was für eine Art Mutter erzog ihre Kinder so, dass sie sich bereits im Alter von fünf oder sechs rauften? Eine schlechte Mutter, so viel war sicher.

»Keiner ist verletzt, abgesehen von vielleicht ein paar Gefühlen, aber Hunters Mutter macht ein Riesentheater und brachte die Nulltoleranzpolitik zur Sprache.«

»Null Toleranz? Das hört sich an, als hätte Cooper das provoziert.«

Roman schwieg einen langen Moment. »Er hat Hunter Lock in eine Schlammpfütze geschubst.«

»Was hat er?«, fragte Sara etwas schrill. »Ich weiß nicht, wer angefangen hat, aber das Resultat sind zwei weinende Kinder. Und die Regeln besagen, dass beide nach Hause geschickt werden müssen. Es tut mir wirklich leid, Sara.«

Eine kräftige Hand legte sich auf ihre Schulter, und Sara blickte auf und sah Trey mit einer halbnackten Sofie dastehen und mit der Zuversicht in den Augen, dass er alles in Ordnung bringen könnte, wenn sie es nur zuließ.

Er sah sie prüfend an und fragte dann sanft: »Alles okay?«

»Nein, Cooper wurde in eine Schlägerei verwickelt.« Sie ignorierte Roman, der im Hintergrund erklärte, es sei keine Schlägerei gewesen, sondern nur eine kleine Rauferei.

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